Man kennt ihn in der Rolle als «Jack Bauer» aus der TV-Serie «24» oder in der Hauptrolle des «Doc» aka Josiah Scurlock aus den Filmen «Young Guns» resp. «Young Guns II» . Definitiv in keine Rolle schlüpfte Kiefer Sutherland gestern Abend anlässlich seines Bühnenauftritts als Sänger im gut besuchten Kaufleuten Club in Zürich.
Es ist unlängst kein Geheimnis mehr, dass der smarte kanadische Schauspieler eine grosse Passion für Rodeo, Western und Country hegt und seit 2016 auch musikalisch – in genanntem Genre – unterwegs ist.
Aktuell ist Sutherland auf Europa-Tournee und macht anlässlich dieser auch einen Halt in der Limmatstadt. Zusammen mit seiner Country Band spielte er gestern Abend im Zürcher Kaufleuten Club.
Trotz der eingangs erwähnten weltbekannten TV-Serie («24») fanden sich gestern Abend mehrheitlich die ältere Generation, (ab 40+) unter den Besuchern im Saloon – ähm: Kaufleuten Club – für das bevorstehende Konzert ein und genossen die lockeren Country Klängen aus Sutherland musikalisches Repertoire.
Die Songauswahl an diesem Abend basiert auf seinen bereits drei erschienenen Alben «Down in a Hole» (2016), «Reckless & Me» (2019) und «Bloor Street» (2022).
Auch wenn seine Songs dem Hauptgenre «Country» zugeordnet werden, so hört man immer wieder auch Nuancen und Musikstile aus dem Sing- & Songwriter sowie von Folk. Vielleicht konnte man es auch als «Root-Rock» bezeichnen, aber dies ist zweitrangig unt tut – was die musikalisch, künsterlische Leistung des gitarrenspielenden Sängers betrifft – nichts zu Sache.
Im Gegenteil, es bringt etwas befreiendes, lockeres mit sich, welches zusammen mit der Stimmlage – mal hart, mal rau, dann wieder weich und samt – gerne mal an einen Calvin Russell erinnern lässt.
Kurz nach 21 Uhr erschien nach einem instrumentalen Intro der Protagonist des Abends: Kiefer Sutherland erschien gut gelaunt und dann ging die Show sogleich auch los. Die Dynamik der Musik und die Interaktion zwischen Musiker und Sänger übertrugen sich umgehend auf das Publikum im Saal.
Es mag vielleicht etwas untypisch für einen Countryabend oder für das Genre «Countrymusic» anfühlen und ist daher eher weniger zu finden; die Rede ist von den rockigen Gitarreneinlagen und Soli von Sutherlands Gitarristen «zur rechten»: Ash Wilson.
Und dennoch; die Einlagen waren stimmig und passten perfekt in die Show-Kompositionen. Wilson präsentierte gekonnt seine Künste an den sechs Saiten, ohne dabei dem Protagonisten die Show zu stehlen oder sich proaktiv in den Vordergrund zuschieben.
Ein gelungener, schöner und gemütlicher Mittwochabend im Hochsummer. Beinahe schade, dass das Konzert inhouse stattgefunden hat, vielleicht lässt sich eine solche Show auch mal draussen auf einer Ranch oder dergleichen realisieren.
Kiefer sutherland arbeitet bis dahin schon mal weiter – an seinem vierten Studioalbum, welches vorausslichtlich 2025 erscheinen soll und den Namen «Grey» tragen soll.
Support Act:
Anna Känzig eröffnete zusammen mit ihren Musikern den Abend und bot bester, harmonierender Countrysound mit Gitarren, Gesang und Geigenklängen. Die knapp 30 Spielminuten stimmten das Publikum auf die Show von Kiefer Sutherland ein. Nachfolgend ein paar Impressionen: