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Nestor Live
«This was a perfect 10»

Am vergangenen Samstagabend bahnte sich bereits vor Türöffnung eine lange Schlange durch das Quartier der Gaswerkstrasse vor dem Kulturzentrum Gaswerk!. Grund dafür war: Die schwedische AOR-Band Nestor bei ihrem ersten Headliner-Konzert in der Schweiz live zu erleben.

Die Band, welche sich bereits 1989 gründete, jedoch erst knappe dreissig Jahre später in der Pandemiezeit von COVID wieder zusammenfanden und ihr erstes Album «Kids In A Ghost Town» (2021) veröffentlichte, hatte in den letzten zwei Jahren auf «dem und jenen» Festival in ganz Europa mit ihrem unverkennbaren 80er-Sound und charismatischen Bühnenpräsenz eine treue Fangemeinde aufgebaut.

 Das Bühnenbild und die Lichteffekte erinnerten an die Glanzzeit der 80er Jahre und nahm das Publikum Sound- und audiovisuell mit auf eine Zeitreise. Kaum betrat die Band die Bühne, erfüllte der typische Sound der Epoche den Raum: kraftvolle Gitarrenriffs, treibende Synthesizer und die unverwechselbaren melodiösen Refrains, die an die grossen AOR- und Rock-Bands der 80er erinnern.

Sänger Tobias Gustavsson überzeugte sowohl mit seiner Stimme und der Interaktion mit dem Publikum.
Bereits mit dem ersten Song «We Come Alive» aus dem zweiten Album «Teenage Rebel» (2024) konnte die Band die Besucher in deren Bann ziehen. Der Aufbau der Songs haben einen grossen Wiedererkennungswert und bringen Erinnerungen mit, welche an die grossen Hymnen, der Dekade prägten. Während Keyboarder Martin Frejrud mit den Synthesizer-Klängen für den typischen 80er-Vibe sorgte, der das Publikum zurück in die Zeit der Schulterpolster und Neonfarben versetzte, sorgten die präzisen Soli von Gitarrist Jonny Wemmenstedt für die nötige Portion Rock.

Doch da war an diesem Samstagabend mehr als «nur» Rock-Musik». Es war förmlich zu spüren, das Charisma der Band, die sichtlich Freude daran hatte, ihre Musik zu präsentieren. Die fünf Musiker schafften es innert kürzester Zeit eine Verbindung mit dem Publikum herzustellen, das leidenschaftlich mitfeierte.

Nestor bewiesen eindrucksvoll, dass der AOR-Sound der 80er auch heute noch lebt und eine mitreissende Wirkung hat. Der Abend gipfelte in einem euphorischen Finale, zumal die Band ihre bekanntesten Tracks wie „On the Run“ oder „1989“ – beide aus dem Debütalbum «Kids In A Ghost Town» (2021) – als Zugabe spielten. Diese geballte Kraft, wenn eine ganze Halle lauthals den Refrain mitsingt, verleiten den Songs in der Live Version noch mehr an Kraft. 

Zusammengefasst war das Konzert von Nestor ein echtes Highlight für alle Fans des klassischen 80er-Rock und zeigte, dass die Band zu den spannendsten Newcomern im AOR-Bereich zählt. Mit eingängigen Melodien mitreissenden Refrains und ihrem typischen Synthesizer-Sound brachten sie das Gaswerk Winterthur zum Beben und hinterliessen nach knapp 90 Minuten Spielzeit ein begeistertes Publikum.

VELVETEEN QUEEN – Mehr als nur ein Support-Act

Das Publikum durfte an diesem Samstagabend eine ganz besondere Premiere erleben: Der erste Auftritt von VELVETEEN QUEEN auf Schweizer Boden!
Die schwedische Band, die als Support-Act für die AOR-Gruppe Nestor auftrat, überraschte mit einem kraftvollen und facettenreichen Set, das die Menge von Beginn an in den Bann zog.

Gegründet im Jahr 2021, fanden die Bandmitglieder von VELVETEEN QUEEN während ihrer gemeinsamen Schulzeit zusammen. In ihrem Sound mischen sie gekonnt den klassischen Rock der 70er Jahre mit modernen Einflüssen, und die Parallelen zu Led Zeppelin und Greta Van Fleet sind unverkennbar. Doch damit nicht genug: Besonders auffällig sind die blutig-melancholischen Elemente, die an Aerosmith erinnern, vor allem wenn sich der Leadsänger Samuel Nilsson an sein Keyboard setzt und mit seiner intensiven, markanten Stimme den eigenen Song «Dreamer» (Obwohl er markant an Aerosmith erinnert, handelt es sich hier um keine Coverversion) anstimmt.

Das Publikum in Winterthur war spürbar angetan von der Energie, die die junge Band ausstrahlte. Die Bandmitglieder wirkten eingespielt und zeigten, dass sie nicht nur musikalisches Talent, sondern auch das gewisse Etwas besitzen, das es braucht, um sich auf der Bühne zu behaupten. In den Uptempo-Nummern überzeugte vor allem der treibende Rhythmus.

Man merkte schnell, dass VELVETEEN QUEEN auch live einen enormen Wiedererkennungswert hat und es versteht, ihrem Set eine dramatische Spannung zu verleihen, die sich von Song zu Song steigerte.

Der warme Applaus und die Begeisterung der Zuschauer nach jedem Song waren deutliche Zeichen dafür, dass VELVETEEN QUEEN mehr als nur eine Vorband ist. Für viele im Gaswerk dürfte dies ein erster Eindruck von einer Band gewesen sein, die sicher noch häufiger von sich hören lassen wird.
Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Band musikalisch weiterentwickelt, der Auftritt im Gaswerk! war jedenfalls ein beeindruckender Start für VELVETEEN QUEEN in der Schweiz.

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