Ungewöhnlicher Startschuss für den Festival Sommer 2015. Am katholischen Feiertag „Fronleichnam“ startete das diesjährige Stars of Sounds Aarberg und war zugleich eines der ersten Festival in diesem Jahr. Circa 6500 Besucher pilgerten aus allen Landesteilen und dem angrenzenden Ausland in das Seeländer „Stedli“ um die beiden Bands, Pegasus und Amy MacDonald am Eröffnungstag zusehen. Pegasus sind gern gesehene Gäste bei Stars of Sounds, zumal es für die Band quasi ein Heimspiel ist. Die Bieler Jungs waren bis vor kurzem noch auf Asien-Tour und sind erst vor kurzem zurückgekehrt.
Ein wahres Highlight war auch der Auftritt der schottischen Sängerin Amy MacDonald. Bereits seit Jahren versuchten die Veranstalter die 1.65m grosse zierliche Frau mit ihren kristallklaren, ausdrucksstarken Augen und der unverwechselbaren Stimme nach Aarberg oder Murten zu holen. Doch Terminverpflichtungen und anderen Auftritten verhinderte dies immer wieder und machte den Organisatoren und auch der Künstlerin einen Strich durch die Rechnung. Doch dieses Jahr klappte es endlich. Mrs. MacDonald war von der Kulisse des Festivals sichtlich angetan. Sie freute sich sehr darüber, an diesem Abend in Aarberg zu sein und unterhielt Jung und Alt mit all Ihren grossen Hits. Etwas erstaunt waren die Besucher jedoch von Ihren neuem Look in Form von Rosen- und Totenkopf-Tattoos, welche seit neustem ihren kompletten linken Arm schmücken, zwar etwas ungewöhnlich für die sonst so adrett wirkenden Amy, doch irgendwie passt dieser Körperschmuck perfekt zu ihr.
Auch wenn am zweiten Festivaltag zeitgleich die Ur-Gesteine des Rocks, namentlich AC/DC, in Zürich ihren „Highway to Hell“ zelebrierten, fanden dennoch über 4500 Besucherinnen und Besucher erneut den Weg in Stedli von Aarberg. Stress, der neunfache Gewinner der Swiss Music Awards, zeigte sofort, dass auch auf diesem Platz deftig abgefeiert werden kann. Mit viel Charme und Publikumsinteraktionen („Chreis – Chreis – Chreis, wir machen jetzt alle einen Chreis“) hatte er binnen Minuten auch den letzten statischen Zuschauern zur Bewegung verholfen. Seine Performance war mehr als nur der typische „Sprechgesang“ und oder wildes gestikulieren auf der Bühne. Mit seiner kommunikativen Art sowie seinem Humor lockte der gebürtige Lausanner die Anwohner in den angrenzenden Häusern in Scharen an die Fenster. Unter grossem Jubel und mit zwei Zugaben, waren dann die Besucher optimal für den zweiten Act, namentlich Jan Delay und seine Entourage – vorgeheizt. Zwar war der zweite Abend nicht restlos ausverkauft, die Stimmung vor der Bühne war dennoch hervorragend. Es muss schon beeindruckend sein für einen Künstler, wenn über 4000 Fans vor der Bühne Textzeile für Textzeile mitsingen, und dies aus voller Kehle. Der gebürtige Hamburger ist ein Multitalent, mit seinem Sound, eine Mischung aus deutschen Hip-Hop, Reggae, sowie Soul und Rock bot er eine fantastische Show und erfüllte mit seiner Setliste die Anforderungen des Publikums bestens – eine grosse Spassparty, mitten in der Aarberger Altstadt – für gross und klein.
Die familiäre Atmosphäre, die ganz spezielle Art und Weise ein Festival zu geniessen – sei dies direkt vor der Bühne oder an einem der angrenzenden Restaurants bei einem köstlichen Dinner – mit viel Herzblut und Leidenschaft stellen die Organisatoren Jahr für Jahr ein Openair mit hochkarätige Künstler aus dem In- und Ausland auf die Beine und dies zu absolut fairen Ticketpreisen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Stars of Sounds Festivals mittlerweile zu den beliebtesten Sommerevents im Berner Seeland gehören.
Die nächste Gelegenheit, an einem solchen Event mit dabei zu sein ist kommender Juli (02.-07. – 05.07.2015), dann findet eine weitere Ausgabe von Stars of Sounds in Murten statt. Natürlich wieder mit auserwählten Künstlern, grosszügigem Speiseangebot sowie dem sagenhaften Sonnenuntergang über den Murtensee.
Amy MacDonald
Jan Delay
Pegasus
Stress
(All Photos: artBLVD21)