Eines der ersten Festival im Sommer 2016 ist bereits wieder Geschichte, doch wie sagt der Volksmund so schön: „Nach dem Festival ist vor dem Festival“ – Blicken wir nochmals zurück, nach Murten an die Pantschau, an welcher während drei Tagen nationale sowie internationale Stars mit knapp 30’000 Fans dem Regen trotzten und für eine super Stimmung sorgten.
Während auf der Luzerner Allmend die metalernen Jungs von Iron Maiden, Slayer, Anthrax oder Rammstein rockten, eröffneten am Donnerstagabend die beiden Volksrock n‘ Roller, Trauffer und Adreas Gabalier das diesjährige Stars of Sounds direkt am Murtensee. Knapp 15’000 Anhänger aus allen Altersschichten pilgerten nach Feierabend an die Pantschau und wechselten High-Heels, Chucks oder Ballerinas gegen Gummistiefel. Zwar hatte der Veranstalter auf Grund der anhaltenden Regenschauer vorgesorgt, und den Platz mit Holzschnitzel eingedeckt, doch der Boden war so voll gesogen vom Regen, dass diese Massnahme nicht lange von nutzen war. Die Fans liessen sich jedoch von Regenschauer und kühlen Temperaturen nicht abhalten und rückten, klassisch, in Dirndl, Lederhose und Tracht an, sehr zur Freude des Berner Oberländer Trauffer und sein musikalischer Kollege aus dem österreichischen Graz.
Mit Andreas Bourani, 77 Bombay Street und Shantel ging es am Freitagabend weiter. Das Wetter, soweit stabil, setzten doch die grossen Regenschauer pünktlich zur Türöffnung um 19.00Uhr. 77 Bombay Street eröffneten den Abend, ungewohnt frisch und ohne ihre sonst üblichen Kleidungsstil. Sie wirkten erwachsener, reifer, dies widerspiegelte sich sowohl in der Bühnenpräsenz wie auch im Gesang und ihrer Interaktion mit dem Publikum. Der Sänger Matt Buchli nahm sogar ein Bad in der Menschenmenge und lies sich auf den Händen der Fans tragen.
Andreas Bourani, der zweite Act dieses Abends, begeisterte vorab das weibliche Publikum, sowohl mit seiner Bühnenpräsenz wie aber auch mit seinen Hits „Auf uns“ oder „Astronaut“. Bei letzterem konnte man schon mal Gänsehaut bekommen, wenn knapp 5000 Besucher lauthals in den Abendhimmel, überzogen mit dicken, grauen Wolken sangen: „Ich heb‘ ab, nichts hält mich am Boden, alles nass und grau – so lange nicht geflogen, wie ein Astronaut“. Leider verliessen nach Bourani’s Auftritt die Mehrheit der Besucher das Festival, dies obwohl noch Shantel mit seinem Bucovia Club Orkestar auf dem Programm stand.
Am letzten Tag, dem Samstag, warteten weitere hochkarätige Acts auf die Besucher. Der Einstieg machte die quirlige aus dem Wallis stammende Sängerin Stefanie Heinzmann. Mit Ihrer Art und Ausstrahlung vertrieb sie nicht nur die dunklen Wolken über dem Murtensee und dem Fetivalgelände sondern sorgte sofort für viel Lacher mit ihren Geschichten wie ihre Hits entstanden sind. Anschliessend ging es mit typischer Berner-mundart-Musik weiter. Patent Ochsner – Die Bernerband schlechthin. Büne Huber und seine restlichen sechs Musiker schafften es wie immer, binnen kürzester Zeit das Publikum „abzuholen“ – Egal in welche Bühnenrichtung man schaute, die Musiker zelebrierten und lebten die Musik sichtlich und mit allen Facetten aus – Grossartig.
Für ein mystische Bühnenbild sorgte die britische Synthie-Pop-Band HURTS. Doch es ist nicht nur die Musik, welche einem bei Hurts in den Bann zieht, so sind Mimik und Gestik des Sängers Theo Hutchcraft genau so fesselnd – widerspiegeln und untermalen die entsprechenden Stücke zusätzlich. Für einen würdigen Festivalabschluss kurz vor Mitternacht sorgte der deutsche DJ Fritz Kalkbrenner und verwandelte die Pantschau in eine grosse openair Dance-Hall.
Trauffer
Stefanie Heinzmann
Hurts
Patent Ochsner
Fritz Kalkbrenner
77 Bombay Street
Andreas Bourani
Shantel
Andreas Gabalier
(All Photos: artBLVD21)