I’ll be back at April», waren die Worte von Felipe Baldomir vergangenen Herbst nach seinem Auftritt im Vorprogramm von Sean Koch. Und der ursprünglich aus Uruguay stammende Sing- & Songwriter hielt Wort…
«Vergangenen Mittwoch (12.04.2023) stand der Musiker im Zürcher Papiersaal erneut auf der Bühne. Angekündigt als Support Act für seinen australischen Kumpel Kim Churchill, eröffnete Felipe Baldomir den Konzertabend kurz vor acht Uhr. Das Multitalent – er spielt Saxofon, Gitarre, Keyboard, Mundharmonika u.v.m. – startete mit seinem Song «ocean is calling» an der Gitarre. Mittels seines Soundprozessors und dessen Aufzeichnung von Loops ist der Einmann-Künstler in der Lage eine ganze Reihe an Instrumenten einzuspielen, zu ergänzen und so sein künstlerisches Schaffen – gepaart mit seiner Stimme – als «One-Man-Band» zu präsentieren.
Auch wenn Baldomir als Support Act fungieren sollte, lange blieb er nicht alleine auf der Papiersaal-Bühne, denn Kim Churchill begleitete zusätzlich ein/zwei Songs an der Mundharmonika. Denn knapp 280 Besuchern schien es zu gefallen, was die beiden Surfer und Weltenbummler darboten, so nahm sichtbar die Stimmung von Song zu Song zu.
Nach knapp 40min. perfektem cozy Surf-Sound war ein Wechsel angesagt. Der ruhige wirkende Australier Kim Churchill ist ebenso ein Multitalent wie sein Vorgänger, zudem noch ein guter Geschichtenerzähler obendrauf. So unterhielt er sein Publikum bestens mit Stories aus seiner Kinderzeit wie auch aus dem damaligen Elternhaus und seiner Verwandtschaft.
Das Publikum war schnell in seinem Bann, hörten ihm zu und waren definitiv vom Geschehen auf der Bühne angetan. So fest, dass nicht – wie sonst typischerweise – alles mit dem Handy festgehalten wurde.
Je weniger Handys in der Luft sind, desto mehr sind die Besucherinnen und Besucher beim Künstler, bei der Musik und der Show.
Sie werden ein Teil des ganzen und die Darbietung entfaltet die volle Wirkung auf die Besucher; diese geniessen einfach den Moment – im «Hier und Jetzt».
Churchill ist ein Träumer, ein Geschichtenerzähler und auf der ganzen Welt zu Hause und das macht ihn und seine Musik greifbar und zu etwas ganz Speziellem. Mit Gitarre, Mundharmonika, Fusstrommel und seinem Gesang lebt er seine Passion aus, dadurch kann er sich ausdrücken und mitteilen. das zuhörende Publikum saugt die (Song-) Botschaften wahrlich in sich auf. Churchill ist ein begnadeter Musiker, welcher sehr bodenständig (geblieben) ist, er feiert sich nicht selber und lässt gerne Platz auf der Bühne für weitere Musiker und gemeinsam zu musizieren, zu unterhalten und zu lachen.
So revanchierte er sich bei seinem Kumpel Felipe und holte diesen samt Saxofon und Gitarre zu sich auf die Bühne um gemeinsam zu spielen. Eine schöne Komposition, wenn zu Churchill’s Gitarrenklänge noch ein Saxofon einstimmt, das Publikum mit dem Rhythmus mitgeht und zu tanzen beginnt. Eigentlich fast schade die beiden Künstler im Alleingang auf die Bühne zu lassen.
Das phänomenale Ende der Vorstellung gipfelte in den mehrmals geforderten Zugaben. Das Publikum wollte die beiden Musiker nicht gehen lassen. Zu unbeschwert war der Moment, die Location und der Sound, welche die beiden darboten.
Kim Churchill und Felipe Baldomir wissen, dass ihre Musik ihr Business ist. Sie wissen auch, dass ihre Musik gut ankommt – sind aber jederzeit sich selbst. Keine Allüren, keine imaginäre Grenze zwischen Publikum und Künstler. Dies zeigte sich nicht nur durch die ganze Vorstellung hindurch, sondern auch nach Show-Ende, als die beiden locker und selbstverständlich nach knapp 2 1/2h Spielzeit ihr Merchandising anboten und verkauften, den Kontakt zu den Besuchern proaktiv suchten um gemeinsam mit ihnen zu reden, lachen und noch ein Bierchen zu trinken. Sie sind wahre Stars, greifbar, authentisch und immer locker drauf – «Surfboys ‹halt – mit Gitarren und Geschichten».
Setlist (Kim Churchill):
01. Loving Home
02. Rivermouth
03. After the Sun
04. Rosemary
05. Dawn Sounds
06. Second Hand Car
07. Don’t Leave Your Life Too Long
08. Fighter
09. Colours of the Wind
10. Come Back Free
11. Canopy
12. The Lemon Song (Led Zeppelin Cover)
13. Window to the Sky
14. What I’m Missing
Encores
A. n/a
B. n/a
C. n/a